Prostata-Erkrankungen

Vorbeugung von Prostata-Erkrankungen und -Krebs durch Ernährung:

Damit Erkrankungen möglichst frühzeitig erkannt werden – denn in den meisten Fällen sind sie dann noch gut heilbar – sollten Sie regelmäßig zu Vorsorgeuntersuchungen gehen. Wir bieten Ihnen dazu im Bereich der Urologie, falls Sie es wünschen, einen umfassenden Check an.

Was Sie sonst noch tun können, möchten wir Ihnen im Folgenden näher bringen:

Asiaten leiden in ihren Heimatländern deutlich seltener an Prostata-Erkrankungen als Europäer in Europa. Wenn Asiaten aber nach Europa auswandern, treten in der zweiten Generation deutlich mehr Prostata-Erkrankungen auf, als in der Heimatbevölkerung. Dies kann somit nicht genetisch bedingt sein, sondern muss wahrscheinlich von der Ernährung abhängen. Ähnliche ernährungsabhängige Zusammenhänge sind auch für das Dickdarmkarzinom beschrieben. Wir möchten Ihnen deswegen einen kleinen Leitfaden für eine mögliche „Prostatadiät“ an die Hand geben. Sie müssen weder fasten noch auf etwas verzichten, sondern einfach nur gezielt bestimmte Nahrungsmittel in Ihren Speiseplan einbeziehen.

Asiaten und auch Südeuropäer bevorzugen eine Ernährung, die reich an Ballaststoffen ist und wenig tierische Fette enthält, z. B. Obst, Gemüse, wenig und mageres Fleisch, Seefisch (Selen und Omega-3-Fettsäuren) und kalt gepresstes Olivenöl. In Asien schätzt man Soja in vielerlei Varianten. Als Tofu, frische oder gedünstete Sojabohnenkeimlinge, oder man verwendet Sojaöl. Eine Analyse der Inhaltsstoffe ergab: Viele der untersuchten Nahrungsmittel enthalten unter anderem Phytoöstrogene. Diese Stoffe scheinen, wie der bekannte einheimische „Kürbissamen“, der von vielen Männern zur Vorbeugung von Prostata-Erkrankungen gegessen wird, bei regelmäßiger und langandauernder Einnahme, eine gewisse Wachstumshemmung auf das Prostatagewebe zu haben.

In welchen Nahrungsmitteln sind Phytoöstrogene enthalten?

Man unterscheidet zwei Gruppen von pflanzlichen Östrogenen. Die erste Gruppe sind die Isoflavonoide. Sie sind in Früchten, Soja, Tee, Wein und Gemüse enthalten. Lignane gehören zur zweiten Gruppe der Phytoöstrogene. Man findet sie in Früchten, Leinsamen, Getreide und Gemüse.

Einen Speiseplan zusammenstellen, der möglichst viele dieser Nahrungsmittel enthält, ist ganz einfach!

Müsli oder Joghurt mit Leinsamen und einem geriebenen Apfel zum Frühstück. Anstatt Kaffee lieber öfter eine Tasse Tee. Wenn Sie Brot essen, steigen Sie auf Vollkornbrot um! Sie können Ihr Speiseöl gegen Sojaöl austauschen oder Gemüsebeilagen frische Sojabohnenkeimlinge hinzufügen. Auch Tofu, eine Art schnittfester Quark aus Sojabohnen, lässt sich vielseitig einsetzen und ist darüber hinaus eiweißreich und kalorienarm. Essen Sie ein bisschen Gemüse zwischendurch. Frische Rohkost enthält neben Phytoöstrogenen eine Reihe von Vitaminen und ist ballaststoffreich. So tun Sie auch etwas für Ihre Verdauung. Ersetzen Sie Süßes öfter mal durch Früchte. Wann haben Sie das letzte Mal einen richtig bunten Obstsalat gegessen?

Mit diesen Nahrungsmitteln tun Sie etwas für die Prostata-Gesundheit, jedoch auch für den Abbau von Übergewicht, die Stärkung der Immunabwehr und die Regulierung der Verdauung.

Empfehlung:

  • Täglicher Verzehr von 200 - 250 g Gemüse, 1 - 3 mal Obst, sowie täglich Müsli und / oder Vollkornbrot.
  • Wenig Fett und statt tierischer Fette ungesättigte Fettsäuren (Pflanzenfette, z. B. Oliven-, Soja-, Maiskeimöl, Margarine). Öfter Seefisch statt fettem Fleisch.
  • Ballaststoffe (Vollkorngetreideprodukte, Gemüse, Obst, Salate).
  • Phytoöstrogene: Hülsenfrüchte (Erbsen, Linsen, Bohnen), Getreideprodukte (Leinsamen, Haferflocken, Weizenkleie, Sesamkörner), Sojaprodukte (Sojabohnen, Sojaöl), Tomaten, Tee (insbesondere grüner Tee), Wein (in Maßen).
  • Andere, als abwehrstärkend geltende Pflanzenstoffe, wie Carotinoide, Phytosterine, Phenolsäuren, Flavonoide etc. sind besonders enthalten in Broccoli, Grünkohl, Karotten, Tomaten, Aprikosen, Zitronen, Knoblauch und Zwiebeln.

Wie Sie diese Ernährungs-Tipps speziell für sich umsetzen, können wir Ihnen gerne in einem persönlichen Gespräch in unserer Praxis erläutern.

Die Ernährungsempfehlungen entsprechen dem aktuellen Forschungsstand und werden in Studien weiterentwickelt und angeglichen. Es gibt Hinweise dafür, dass die Kombination mehrerer Nahrungsfaktoren, wie z. B. sekundärer Pflanzenstoffe, einen positiven Effekt auf die Gesundheit hat.